San Domenico erreicht man vom Festland aus über die gleichnamige Brücke. Die Insel im Besitz der Benediktiner ging rund um das Jahr 1200 in den Besitz der Dominikaner über, die im Jahr 1287 ein Kloster und eine Kirche errichteten. Die ausgewählte Lage war äußerst zentral, weil von der Insel aus eine Brücke Chioggia mit Sottomarina verbunden hat. Die antike romanische Basilika hatte nicht die heutige Größe, erst nach dem Abriss im Jahr 1745 wurde sie nach einem Plan von Pietro Pelli neu aufgebaut. Im Laufe der Jahrhunderte war die Kirche Schauplatz von verschiedenen historischen Ereignissen. Von der Unterdrückung des Ordens durch die Republik Venedigs bis hin zur Besatzung der Napoleonischen Armee. Heute ist die Kirche Stadtpfarrkirche und Wahlfahrtsort wegen eines berühmten und imposanten wundersamen Kreuzes. An das antike Gotteshaus erinnert nur noch der romanische Glockenturm mit herrlichen Biphoren.

Das Kreuz

Laut jüngsten Studien stammt das Kreuz aus dem 14. Jhdt. Rund um seinen Ursprung und seine Herkunft ranken sich zahlreiche Legenden. Die gesamte Bevölkerung ist schon hierhergekommen, im Besonderen aber die Fischer, für die dieser Christus Hafen und Heil darstellt.

Die zahlreichen Votivgaben im Inneren der Kirche zeugen von der erhaltenen Gnade.

Betrachtet man den Christus von links, so erscheint er in einem Moment des Schmerzes und der Agonie, von rechts hingegen sieht man ihn im Frieden des Todes. Das Kreuz besteht aus Baumstämmen, am oberen Ende wurde ein Pelikan geschnitzt, der in der religiösen Symbologie das Ofer Christi darstellt, der sich für die Menschheit am Kreuz geopfert hat, wie der Pelikan, der sich laut eines frühchristlichen Tierkompendiums die Brust aufreißt, um seine Jungen mit seinem Blut zu neuem Leben zu erwecken. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das große Kreuz nur sechsmal außerhalb der Kirche in einer Prozession getragen, wobei jedes Mal aufgrund seiner mächtigen Abmessungen das Kirchenportal abgerissen und wieder aufgebaut werden musste.